Crypto Global

Janet Yellen's Haltung zu Kryptowährungen

Bereits im Jahr 2018 sagte die ehemalige Leiterin der Federal Reserve und Finanzministerin in spe Janet Yellen, sie sei "kein Fan" der Fülle von Kryptowährungen. Seitdem konnte Yellen ihren Ton ein wenig mildern, da die Federal Reserve möglicherweise die Entwicklung ihrer eigenen Stable Coins untersucht. Während einer Anhörung letzte Woche sagte Yellen aber erneut, dass man sich Kryptowährungen wirklich ansehen und untersuchen muss, das sie für illegale Aktivitäten verwendet werden.

Janet Yellen bietete dem Senat eine differenziertere Sichtweise auf Krypto, und dies wurde folgendermassen kommuniziert: "... Kryptowährungen können zwar zur Finanzierung von Terrorismus und anderen illegalen Aktivitäten verwendet werden, sie haben jedoch auch das Potenzial, die Effizienz des Finanzsystems zu verbessern." Das scheint ziemlich vernünftig. Natürlich sollten für die Kryptowelt die gleichen Regeln gelten wie für die Fiat-Welt. Kryptowährungen sind jedoch per se nicht schlecht, werden aber unteranderem für illegale Geschäfte verwendet. Gleiches gilt für Fiat-Währungen.

Wir möchten nochmals zur Erinnerung bringen, dass wenn man Bitcoin in einem Land verbietet es in anderen Ländern, in denen es noch legal ist, einen grossen Vorteil verschafft. Kurz gesagt, das Verbot von Bitcoin ist wie das Verbot des Internets. Wenn man versucht, das Internet zu verbieten, hat man wahrscheinlich einen grossen technologischen Nachteil im Vergleich zu anderen Ländern. Das ist also der grundlegende Hintergrund. Kapital und wohlhabende Menschen sind sehr mobil und können sich überall bewegen. Bitcoin ist noch mehr ein mobiles Gut, weil man es einfach ins Gedächtnis einbrennen kann, indem man sich die 12-Seed-Recovery-Phrase merkt und damit überall auf der Welt hingehen kann.

In jüngster Zeit gab es viele Studien, wonach die Anzahl der illegalen Überweisungen in Bitcoin früher viel höher war als heute. Bitcoin ist ein vollständig offener, transparenter Ledger. Wenn man Geld «waschen» möchte, tut man dies besser mit Koffern voller Fiat-Währungen. Und das liegt einfach daran, dass man mit Bitcoin eine "Chain-Analyse" durchführen kann. Und wenn man Daten aus der realen Welt über jemanden hat, den man mit einer Public-Adresse verknüpfen kann, kann man dem Pfad von diesem Bitcoin folgen. Viele Menschen sind auf diese Weise in Schwierigkeiten geraten, weil sie illegale Aktivitäten durchgeführt haben.

Die grundlegende Spieltheorie von Bitcoin ist, dass man Bitcoin auch verdeckt ansammeln möchte, unabhängig davon, ob man ein Unternehmen ist, ob man eine Institution oder eine Einzelperson ist. Auch wenn man ein Land oder eine Zentralbank ist. Aus diesem und anderen Gründen besteht einer der Hauptanwendungsfälle von Bitcoin darin, sich gegen die aktuellen Richtlinien der Zentralbank abzusichern. Wenn wir eine gute Form von Fiat-Geld bereits hätten, wäre Bitcoin überflüssig.

Das Einzige, was uns aus Janet Yellens Kommentaren wirklich gestört hat - wir glauben jedoch nicht, dass dies jemals passieren wird -, ist ihr schrecklicher Vorschlag. Und zwar die Möglichkeit, nicht realisierte Kapitalgewinne über einen "Mark-to-Market"-Mechanismus zu besteuern. Normalerweise zahlt man in den USA bis zum Jahresende erst nach dem Verkauf der Aktie, der Anleihe oder des Bitcoins Kapitalertragssteuern. Wenn man aber z.B. zu Beginn des Jahres eine Aktie für 100 USD gekauft hätte und diese auf 200 USD gestiegen wäre, würde man in diesem Fall sagen, man hätte einen offenen, nicht realisierten Kapitalgewinn von 100 USD, der steuerpflichtig wäre. Wir glauben, dass dies für die Börse verheerend wäre, und es ist auch schwer vorstellbar, dass die Wall Street so etwas zulassen würde.

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