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Nachhaltig investieren: Der ESG-Ansatz

Die Finanzbranche befindet sich derzeit in einem Entdeckungsprozess, genau wie vor Jahren die „Bio“-Kennzeichnung im Lebensmittelbereich. Die Anwendung von ESG-Kriterien ist einer der bekanntesten und am weitesten verbreiteten Ansätze unter dem Oberbegriff des nachhaltigen Investierens.

Was genau sind die ESG-Kriterien? ESG kommt aus dem Englischen und steht für Environment (Umwelt), Social (Gesellschaft) und Governance (Unternehmensführung).

  • „Environment“: Der Klimawandel ist nicht nur ein Umweltproblem, sondern auch eine wirtschaftliche Bedrohung. Das Kriterium berücksichtigt, inwieweit ein Unternehmen oder Staat die Umwelt belastet, Treibhausgase oder Schadstoffe ausstösst, Ressourcen verbraucht oder Energie effizient einsetzt.
  • „Social“: Oberstes Gebot ist die Achtung der Menschenwürde. Das Kriterium berücksichtigt einerseits die Situation von z.B. Mitarbeiter, Team, Arbeitssicherheit etc., zweitens die Betrachtung der Wertschöpfungskette und drittens das soziale Engagement der Investition.
  • „Governance“: Der Begriff wird meist mit „(verantwortungsvoller) Unternehmensführung“ übersetzt und umfasst Fairness und Transparenz. Transparente Informationen zu diesen Themen sollen es Anlegern erleichtern, die Risiken des Unternehmens zu erkennen. Dieses Kriterium prüft, inwieweit das Unternehmen Verantwortung für die jeweiligen Auswirkungen seines unternehmerischen Handelns übernimmt.

ESG-Kriterien haben Ausschlusscharakter: Werden bestimmte Werte und Kriterien bei einer Investition nicht beachtet, können diese aus dem Anlageportfolio ausgeschlossen werden.

Die Praxis des ESG begann in den 1960er Jahren als sozial verantwortliches Investieren, bei dem Anleger Aktien oder ganze Branchen aus ihren Portfolios ausschlossen, basierend auf Geschäftsaktivitäten wie der Tabakproduktion oder der Beteiligung am Apartheid-Regime in Südafrika.

ESG-Themen wurden aber erstmals 2006 im Bericht der Vereinten Nationen zu den Grundsätzen für verantwortungsvolles Investieren (PRI) erwähnt. Über 3’500 Unternehmen [Stand: 2021] haben bisher die PRI unterzeichnet und verwalten gemeinsam über 110 Billionen US-Dollar. Der ESG-Ansatz gehört somit nicht mehr in die Philanthropie-Ecke, sondern wird zunehmend als praktische Notwendigkeit für langfristigen finanziellen Erfolg angesehen.

Laut dem FNG-Marktbericht wächst der Markt für nachhaltige Geldanlagen rasant. Immer mehr Geld fliesst in Produkte mit ESG-Kriterien. Lag es 2018 in Deutschland noch bei 219 Milliarden Euro, stieg das Anlagevolumen 2019 um rund 23 % auf 269 Milliarden Euro.

Wie bewertet man Bitcoin aus ESG-Perspektive?

Da sich Länder und Staaten in Richtung «Net Zero» und mehr erneuerbare Energiequellen bewegen, könnte das Versorgungselement instabiler werden. Bitcoin-Miner können helfen, dies zu beheben, indem sie zu einer Quelle für das werden, was als „abschaltbare Last“ bekannt ist. Dadurch können Miner ihre Nachfrage kurzfristig abschalten, um das Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage zu halten. Somit schaffen Miner eine stabile und flexible Grundlast im Netz und nutzen darüber hinaus Energieüberschuss. PwC Schweiz hat dieses Jahr hierzu übrigens einen interessanten Bericht zum Bitcoin-Mining aus Sicht der ESG-Strategie und ihrer Umsetzung veröffentlicht.

Wenn es um «Social» handelt, ist eines der Leitprinzipien der Kryptolandschaft, insbesondere von Bitcoin, dass alles Open Source und für alle verfügbar ist. Darüber hinaus befinden sich die meisten Bitcoin-Mininganlagen der Welt in ländlichen Gebieten und tragen dazu bei, den Trend umzukehren, dass junge Menschen ihre Gegend verlassen, weil es an finanziell lohnender Beschäftigung mangelt. Bitcoin-Mining hat das Potenzial, lokale Gemeinschaften zu stärken und ihnen zu ermöglichen, wirtschaftlich unabhängig zu werden und Wohlstand zu schaffen.

In Sachen «Governance» hat Bitcoin als Teil einer dezentralisierten, transparenten, autonomen Blockchain eine erstaunlich gute Bilanz. Keine zentralisierte Einheit hat die Kontrolle über das Netzwerk. Dieses Netzwerk ist weit entfernt von der zentralisierten Welt, in der wir heute leben, wo einige wenige Einzelpersonen politische Entscheidungen treffen, die uns all und unser tägliches Leben betreffen.

Letztendlich trägt Bitcoin zum Schutz der Umwelt bei, indem es erneuerbare Energien entwickelt und ausbaut, Menschen ohne Bankkonto hilft, finanziell integrativ zu werden, und ein faires globales Währungssystem bereitstellt. Es ist das perfekte Beispiel für ESG-Investitionen. In grüne, soziale und menschenwürdige Anlageklassen zu investieren, ist nicht nur besser fürs Gewissen, sondern langfristig auch rentabler.

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