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Ethereum's Merge steht kurz bevor!

Der Ethereum Merge-Termin wurde festgelegt. Am 18. August einigte sich die ETH-Entwickler-Community auf die endgültige Frist für das historische Upgrade. Die Entwickler wählten den 15. September.

Im Wesentlichen ändert Ethereum die Methode, die es zur Abwicklung von Transaktionen verwendet. Dies ist bekannt als die Merge. Ähnlich wie Bitcoin verwendet Ethereum einen Konsensmechanismus namens Proof of Work (PoW), bei dem Benutzer komplexe mathematische Probleme lösen müssen, um Transaktionen zu validieren und das Netzwerk zu sichern. Menschen, die diese Probleme lösen, werden Miner genannt und müssen enorme Mengen an Energie und Hardwares bzw. Ausrüstung investieren, um eine Chance zu haben, die Transaktionsblöcke zu minen und Belohnungen zu verdienen. Dies macht es neuen Minern, die Transaktionen validieren möchten, schwer, Block-Rewards zu verdienen.

Ethereum verfügt einen Übergang zu einem anderen Konsensmechanismus namens Proof of Stake (PoS), der den Prozess des Block-Mining durch eine Validierung ersetzt. Diese funktioniert wie folgt: Benutzer setzen ihr Ethereum als Einsatz (Stake) ein, um das Recht zu gewinnen, einen Block zu erstellen. Basierend auf seinem Einsatz wird einer dieser Benutzer pseudozufällig als Validator ausgewählt. Validatoren können neue Blöcke erstellen und diese zur Überprüfung an das Netzwerk senden. Wenn ein Block zur Kette hinzugefügt wird, erhalten seine Prüfer eine Belohnung proportional zur Menge ihres eingesetzten Ethereums. Wenn andererseits jemand einen böswilligen Block sendet, riskiert er, seinen gesamten Einsatz durch einen Prozess zu verlieren, der als „Slashing“ bekannt ist. Um als Validator ausgewählt zu werden, müssen die Benutzer entweder mindestens 32 Ethereum staken oder einem Staking-Pool mit einem kleineren Betrag beitreten.

Die Entwickler gehen davon aus, dass der Stromverbrauch von Ethereum als Netzwerk nach dem Merge um etwa 99,9% sinken könnte. Die Merge ist ein wichtiger Teil des Upgrades von Ethereum. Der gesamte Upgrade-Plan besteht aber aus drei Hauptphasen:

  • Erstens ist der Start der Beacon-Chain. Dies ist eine Proof-of-Stake-Blockchain, zu der das Ethereum-Netzwerk wechseln wird, wenn es keinen Proof-of-Work mehr hat. Die Beacon Chain ging im Dezember 2020 live und läuft parallel zur Hauptkette von Ethereum namens Mainnet.
  • Die zweite Phase wird als Merge bezeichnet. Hier werden das Ethereum-Mainnet und die Beacon-Kette kombiniert und das Ethereum-Netzwerk wird mit dem Proof of Stake in Betrieb gehen.
  • Die letzte Phase des Upgrades wird „Sharding“ genannt. Beim Sharding wird eine Datenbank in mehrere Teile geteilt. Die Hauptblockkette von Ethereum wird für verschiedene Teile des Datensatzes in mehrere kleineren Ketten aufgeteilt. Mit Sharding wird Ethereum in der Lage sein, Tausende von Transaktionen pro Sekunde zu verarbeiten, wodurch das Skalierbarkeitsproblem gelöst wird.

Wie wird sich Ethereum nach dem Merge verändern?

Was die Nachteile betrifft, so sind Proof-of-Stake-Kryptowährungen nicht annähernd so kampferprobt wie Proof-of-Work-Kryptos und auch nicht mit annähernd der gleichen Menge an Kapital abgesichert. Ein weiterer Nachteil ist einer, der bei Proof-of-Stake-Kryptowährungen leider recht häufig vorkommt, nämlich dass die anfängliche Verteilung der Krypto-Coins zu einer Konzentration des Einsatzes auf eine Handvoll Teilnehmer führen kann. Der dritte Nachteil bezieht sich auf die zuvor erwähnten Krypto-Konsensverfahren, nämlich dass viele Proof-of-Stake-Kryptowährungen keinen PoW-Mechanismus verwenden und daher beschädigt werden können, wenn böswillige Validatoren ein Drittel des Gesamteinsatzes kontrollieren – eine viel niedrigere Schwelle als 50 Prozent beim Proof-of-Work (PoW). Der vierte Nachteil bezieht sich auf den zweiten, nämlich dass Proof-of-Stake-Kryptowährungen anfälliger für eine Zentralisierung sind, da diejenigen mit grossen Mengen an Coins die Regeln des Netzwerks überwältigend beeinflussen können. Der fünfte Nachteil ist, dass die Staking-Anforderungen immer noch unerschwinglich hoch sein können. Der sechste Nachteil ist, dass die Opportunitätskosten für Validatoren hoch sein können, da ihr Geld eingesperrt ist und nicht verwendet werden kann. Der letzte Nachteil ist, dass der Proof-of-Stake nicht so gut vor Blockchain-Forks schützt und Kryptowährungen, die diesen Konsensmechanismus nutzen, ohne die Risiken zu senken, wieder anfällig sind.

Aus den oben genannten Gründen glauben wir sowie weitere andere Akteure der Blockchain-Branche, dass PoW im Allgemeinen bessere Sicherheits- und Dezentralisierungsgarantien bietet, während dabei ein gewisses Mass an Skalierbarkeit geopfert wird. PoS bietet in der Regel eine bessere Skalierbarkeit, während ein gewisses Mass an Sicherheit und Dezentralisierung geopfert wird. Die beste Wahl hängt letztendlich von zahlreichen Faktoren ab, einschliesslich des primären Anwendungsfalls einer bestimmten Blockchain, wie z. B. Widerstandsfähigkeit gegen hartes Geld oder Smart-Contract-Funktionalität.

Dennoch wird der Wechsel vom Proof-of-Work zum Proof-of-Stake die Rechenleistung und den Stromverbrauch, die für die Validierung von Transaktionen erforderlich sind, erheblich reduzieren. Die Merge ist derzeit wohl eines der wichtigsten Ereignisse in der Kryptowährung. Die Erwartungen sind also extrem hoch und sollten diese Erwartungen aus welchen Gründen auch immer nicht erfüllt werden, könnte sich Ethereum sehr schnell negativ entwickeln.

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